Nachschlag für Hellas

Nachschlag für Hellas

Für die Aufgabe, Griechenlands Staatsfinanzen zu sanieren, bräuchten die Europäer schon einen Herkules. Übermenschliche Kräfte und Erfahrung mit dem Ausmisten der Augias-Ställe wären sehr nützlich, um das Problem zu lösen.
Trotz eingeschlagenem Sparkurs schafft es die Regierung in Athen nicht, die Staatsverschuldung nennenswert zu reduzieren. Die schrumpfende Wirtschaftskraft des Landes bringt weniger Geld in die Kassen der griechischen Fiskus. Die ständig steigende Zinslast schränkt die politischen Spielräume so ein, dass der Staat keine Anreize für die Wirtschaft setzen kann. Und das Ziel, mit Hilfe des EU-Rettungsschirms das Staatsschiff wieder flott zu bekommen, rückt immer weiter außer Sichtweite. Kurz: Die Situation ist ebenso verfahren wie fatal!
Schiessen die anderen Euro-Länder noch einmal etliche Milliarden nach, weil Griechenland derzeit auf dem freien Finanzmarkt kein Geld mehr aufnehmen kann oder nur noch zu Horrorzinsen, droht der Partner aus dem Club-Med zum Fass ohne Boden zu werden. Kommt es zu einer Umschuldung, verlieren europäische Banken und Versicherer hohe Milliardenbeträge, die einige Institute in existenzielle Probleme bringen könnten, aus denen nur noch Steuergelder heraushelfen könnten. Auch die Finanzminister der Gläubigerstaaten müssten dann größere Milliarden abschreiben. Tritt Griechenland aus der EU und aus dem Euro aus, bleiben die Schulden weiter in Euro bestehen. Das Land würde von der Zinslast endgültig erdrückt. Einen Ausweg ohne Verluste scheint es nicht zu geben. Ideal ist die Situation nur für die Gilde der internationalen Spekulanten. Ihnen bietet Hellas Desaster ein nahezu perfektes Geschäftsfeld.

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