Krieg gegen den Euro?

Krieg gegen den Euro?

Zufälle gibts!  Da startet das Handelsjahr für spanische und italienische Rentenpapiere vergangene Woche ermutigend. Die Zinsen für die Festverzinslichen aus Rom und Madrid finden zu deutlich niedrigeren Zinsen Abnehmer an den Finanzmärkten. Bei deutschen Papieren werden keine Zinsen gezahlt. Anleger müssen sogar etwas drauflegen, wenn sie ihr Geld bei uns anlegen wollen. Doch eine Entspannung der Spekulation soll es offenbar nicht geben. Die Ratingagentur Standard & Poor´s hat mit einem Paukenschlag für Schlagzeilen gesorgt, in dem sie gleich sieben Euro-Staaten in ihrer Bonität herabstuften – darunter die bisherigen Triple-A-Länder Frankreich und Österreich.

 Die Begründung der Ratingagentur klingt wenig nach Ratio und mehr nach gefühlsgeleiteter Willkür.  Die Frage stellt sich, warum Länder wie die USA oder Großbritannien trotz wesentlich schlechterer Fundamentaldaten im Rating nach wie vor besser dastehen als Frankreich oder Österreich. Könnte es etwas mit der anglo-amerikanischen Herkunft von Standard & Poor´s zu tun haben? Oder verfolgt die Agentur am Ende sogar das Ziel, die Eurozone zu sprengen, um im Rennen um die Gunst der Anleger aus China und anderen Staaten in Fernost zu verhindern, dass neben dem US-Dollar ein großer attraktiver Währungsraum besteht? 

Ein Schelm wer so etwas Böses denkt! Die Herabstufung fiel nur zufällig mit den ersten Zeichen entspannterer Finanzmärkte zusammen und selbstverständlich will Standard & Poor´s nicht Politik für ihre Anteilseigner und guten Kunden machen. So etwas zu vermuten, wäre so, als würde man der Agentur vorwerfen wollen, dass sie bei der letzten Finanzkrise halfen minderwertige Finanzprodukte mit Triple-A-Ratings an den Mann zu bringen. Etliche Banken und Anleger lecken zwar noch immer ihre Wunden, die sie sich mit dem Kauf so genannter Asset Backed Securites zugezogen haben, aber nur Böswillige würden solch eine Geschäftspolitik wenig seriös nennen.

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